Wasserkraft
Im Idealfall besitzen Sie ein Wasserrecht und brauchen nur noch eine Turbine in den Wasserlauf zu hängen. Und schon erhalten Sie Geld!
Die ersten Wasserkraftwerke entstanden Anfang des 20. Jahrhunderts, durch günstiges Zusammentreffen von Bedarf und Innovation: Verschiedene Turbinentypen waren inzwischen so hoch entwickelt, dass sie – in Kombination mit Generatoren – mehr elektrische Energie produzierten, als sich vor Ort verbrauchen ließ. Und gleichzeitig wuchs mit der Verbreitung von Glühlampen, Elektromotoren und anderen Geräten weltweit der Bedarf an elektrischem Strom.
Als Wasserkraftwerk wird ein Kraftwerk bezeichnet, in dem die mechanische Energie von Wasser in Strom umgewandelt werden kann, womit die Kraft des fließenden Wassers nutzbar gemacht wird. Je nach Typ und Technik schwankt die Strommenge, die sie ins Stromnetz einspeisen können – einige eignen sich für die kontinuierliche Grundversorgung, andere liefern nur vorübergehend Strom. Durch geschickte Kombination lassen sich aber durchaus auch Zeiten niedriger Wasserpegel oder hoher Bedarfsspitzen gut bewältigen.
Laufwasserkraftwerke (auch Flusskraftwerke) liegen vor allem an großen Flüssen mit permanent großen Wassermengen bei relativ niedriger Fallhöhe. Teilweise wird das Flusswasser vorher gestaut, um den stetigen Zulauf zu gewährleisten. Im Einsatz sind vor allem Kaplan- und Francis-Turbinen, teils auch Durchström-Turbinen (an Bächen) oder Rohr-Turbinen. Laufwasserkraftwerke produzieren, außer bei extremen Wasserständen, kontinuierlich Energie und füttern das Stromnetz mit Grundlast (Basis- versorgung).
Dabei wird in der Regel Wasser in einem Stauraum einer Stauanlage auf einem hohen Level zurückgehalten, anschließend wird die Energie des Wassers, das aus dem Stauraum abfließt, auf eine Turbine oder ein altbekanntes Wasserrad übertragen. Diese Bewegung, die im Regelfall mit einem relativ hohen Drehmoment einhergeht, wird durch ein Getriebe an die Welle eine Generators geleitet, in dem die mechanische Energie in elektrischen Strom umgewandelt wird, wobei die zu erzielende Leistung vom Wasserdurchfluss sowie von der Fallhöhe des Wasser wasserabhängig ist.
Durch eine intelligente Konstruktion erzielen Wasserkraftwerke einen sehr hohen Wirkungsgrad, 90 % sind bei modernen Wasserkraftwerken die Regel. Es wird zwischen verschiedenen Typen von Kraftwerken, geordnet nach deren Auslastung, unterschieden, wobei Grundlastkraftwerke lediglich über eine Auslastung von über 50% verfügen, zu denen z.B. Fluss- und Gezeitenkraftwerke gezählt werden können.
Weltweit sind die Wasserkraftwerke für die Erzeugung von 18 % der erneuerbaren Energien verantwortlich, wobei die Wasserkraftquote mit 3,5 in Deutschland sehr niedrig liegt. In Österreich mit ca. 55 % jedoch als besonders hoch anzusehen ist, da das Land vor allem Wasserenergie aus ihren vielen Bergflüssen gewinnt. Deswegen Wasserkraftwerke allgemein auch bevorzugt in Hoch- bzw. Mittelgebirgen gebaut werden, da die Höhenunterschiede die Wirtschaftlichkeit positiv beeinflussen. Auch in Deutschland nimmt die Wasserkraft zu und zählt zu einem wichtigen, vor allem sauberen Energielieferant.
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